Sternenpark

Sternenpark Rhön – Reduzierung der Lichtverschmutzung in der Kreuzbergallianz

Die Allianzkommunen im Sternenpark Rhön setzen sich verstärkt für den Schutz der Nacht und den Erhalt des einzigartigen Rhöner Nachthimmels ein. In einer Zeit, in der Lichtverschmutzung zunehmend als Umweltproblem erkannt wird, geht die Region mit gutem Beispiel voran und stellt ihre öffentliche Beleuchtung schrittweise auf umweltfreundliche Beleuchtungskonzepte um. Die beteiligten Kommunen Bischofsheim, Oberelsbach und Sandberg haben die Beleuchtung des öffentlichen Raums im Einklang mit den strengen Richtlinien des Sternenparks bereits angepasst, um sowohl der Natur als auch den Menschen zugute zu kommen.

Bischofsheim – Nachhaltige Beleuchtung für den Schutz der Nacht

Die Stadt Bischofsheim hat 2023 einen wichtigen Schritt gemacht und ihre Straßenbeleuchtung in den Stadtteilen Frankenheim, Haselbach und Oberweißenbrunn auf LED-Technik umgestellt. In Zusammenarbeit mit Bayernwerk wurden 93 Leuchten auf energieeffiziente LEDs umgerüstet – ein Projekt, das rund 50.000 € gekostet hat, von denen 30 % über die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert wurden. Diese Umrüstung spart jährlich ca. 26.000 kWh Strom und vermeidet damit rund 12 Tonnen CO₂. Die neuen Leuchten zeichnen sich durch eine gezielte Lichtlenkung und bedarfsorientierte Steuerung aus. Auch die Lichtfarbe wurde auf warmes Licht mit geringem Blauanteil umgestellt, um die Umwelt zu schonen und nachtaktive Tiere nicht zu stören.

Oberelsbach – Pionier in Sachen Nachtfreundlichkeit

Oberelsbach nimmt eine Vorreiterrolle im Sternenpark ein: Bereits 2013 wurde die gesamte öffentliche Beleuchtung auf LED umgestellt – als erste Kommune im Sternenpark Rhön. Das Projekt wurde mit einer Investition von etwa 400.000 € realisiert und brachte eine Einsparung von 72,2 % beim Stromverbrauch und eine Reduzierung der CO₂-Emissionen um 100 Tonnen pro Jahr. Die Umrüstung auf LED ermöglicht eine drastische Reduzierung von Streulicht und Blendung, was nicht nur den Nachthimmel schont, sondern auch die Flora und Fauna im Gebiet fördert. Zudem wurde bei Neubauten und Sanierungen bewusst auf unnötige Gebäudeanstrahlungen verzichtet, um das natürliche Dunkel der Nacht zu bewahren.

 

Die Umstellung auf LED-Beleuchtung ist jedoch nur ein Teil der nachhaltigen Strategie Oberelsbachs. Die Gemeinde setzt auch auf intensive Umweltbildung: Führungen und Sternenbeobachtungen in der Umgebung des „Haus der Langen Rhön“ bieten den Besuchern die Möglichkeit, mehr über den Schutz des Nachthimmels zu erfahren und aktiv mitzugestalten. Einige Gewerbetreibende in Oberelsbach schalten ihre Reklame-Beleuchtung bereits ab 22 Uhr aus – ein weiterer Schritt, um die nächtliche Dunkelheit zu bewahren.

 

Auch in den anderen Allianzgemeinden werden öffentliche Führungen durch zertifizierte Sternenpark-Führer angeboten, die den Teilnehmern spannende Einblicke in die faszinierende Welt der Sterne und der Astronomie bieten und die Schönheit des nächtlichen Rhöner Himmels auf besondere Weise erlebbar machen.

 

Sandberg – Verpflichtung zum Schutz der Nacht

 

Die Gemeinde Sandberg hat sich ebenfalls in enger Zusammenarbeit mit dem Sternenpark Rhön den Beleuchtungsvorgaben verpflichtet. Die Umrüstung auf LED-Beleuchtung wurde nach einem Gemeinderatsbeschluss 2024 vollzogen, wobei die Energieeinsparungen im Bereich von 60–75 % liegen. Eine gelungene Investition in den Klimaschutz! Besonders hervorzuheben ist die geplante Errichtung eines Himmelsschauplatzes an der Kissinger Hütte, um den Bewohnern und Besuchern einen ungestörten Blick auf den Nachthimmel zu ermöglichen.

 

Private Haushalte – Verantwortung auch im eigenen Garten

 

Neben der Straßenbeleuchtung spielen auch private Haushalte eine zentrale Rolle, um den Rhöner Nachthimmel erstrahlen zu lassen. Experten betonen immer wieder, wie wichtig der verantwortungsbewusste Umgang mit Licht ist – auch bei der Außenbeleuchtung der eigenen vier Wände. Die effektivste Maßnahme zum Schutz der Nacht ist es, unnötige Beleuchtung erst gar nicht zu installieren. Wer auf dekorative Lichterketten oder Gartenbeleuchtung verzichtet, fördert nicht nur die Nachtruhe der Tiere, sondern trägt auch dazu bei, die beeindruckende Sternenpracht des Rhöner Nachhimmels zu bewahren. Bei notwendiger Außenbeleuchtung helfen kleine, aber wirkungsvolle Maßnahmen unnötige Streuung zu vermeiden:

 

  • Zielgerichtete Beleuchtung: Richte Licht nur dorthin, wo du es brauchst. Verwende voll abgeschirmte Leuchten, die kein Licht seitlich oder nach oben abstrahlen.
  • Bedarfsorientierte Steuerung: Schalte Licht nur ein, wenn du es wirklich brauchst. Gut eingestellte Bewegungsmelder und Zeitschalter sind praktische Helfer.
  • Angemessene Lichtstärke: Verwende nur so viel Licht wie nötig. 100 – 300 Lumen Lichtstrom sind im heimischen Bereich ausreichend.
  • Warmes Licht wählen: Nutze bernsteinfarbene Lichtfarbe mit 2.200 Kelvin (Amber LEDs), max. 2.700 Kelvin.

 

Jede noch so kleine Veränderung im Umgang mit Licht kann einen großen Unterschied für Natur und Mensch machen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Allianzkommunen werden daher regelmäßig zu einem bewussten Umgang mit Licht angeregt. Weiterführende Informationen und hilfreiche Tipps sowie Veranstaltungsangebote finden sich unter: https://www.biosphaerenreservat- rhoen.de/natur/sternenpark-rhoen

 

Zukunftsausblick: Der Bau von Himmelsschauplätzen

 

Der Naturpark Bayerische Rhön plant die Errichtung von Himmelsschauplätzen an verschiedenen Orten in der Region, darunter am Burgwallbacher See in Schönau a. d. Brend und an der Kissinger Hütte in Sandberg. Diese Orte bieten den Besuchern nicht nur ungetrübte Sicht auf den Nachthimmel, sondern auch eine Vielzahl an Hilfsmitteln für die Sternenbeobachtung, darunter Polarsternfinder, Fernglasaufsetzer und interaktive Sternkarten.

 

Ein gemeinsames Ziel: Den Rhöner Nachthimmel bewahren

 

Mit der kontinuierlichen Umstellung auf LED-Beleuchtung und der konsequenten Einhaltung der Beleuchtungsvorgaben setzt die Region Rhön ein starkes Zeichen gegen die Lichtverschmutzung. Die Gemeinden der Kreuzbergallianz tragen aktiv dazu bei, den einzigartigen Nachthimmel

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